Die 6. unterwegs im Norden

Der Nordkreis, unendliche Weiten. Wir schreiben den 10. November 2018. Dies sind die Abenteuer der 6. Sektion, die mit 14 Frauen und Männern fünf Stunden unterwegs ist, um fremde Feldwege zu erforschen, neue Getränke und neue Speisen. Viele Bierlängen von Eickenrode entfernt dringt die 6. Sektion in Gemarkungen vor, die nie ein Schütze zuvor gesehen hat.

Bei ungewohnt gutem Wetter – der Regen nieselte nur zeitweise und dabei auch nur lustlos vor sich hin und fand erst weit nach Ende der Tour zu alter Stärke zurück – begaben sich die Spielleute, aufgeteilt nach harter Vorauswahl in zwei Gruppen, auf den Weg, die Gummi ummantelte Hartholzkugel durch die Eickenröder Feldmark zu rollen. Besonders interessant war in diesem Jahr die Analyse der Wurftechniken. Während die Klassiker „liek ut Hand“, also mit flacher Hand und angelegtem Daumen, oder „över de Duum“ und „över de Finger“ für Rechts- bzw. Linkskurven gern gebraucht wurden, blieben Versuche mit Kurbeln (der Kugel einen Drall mitgeben) oder Fluchten (Werfen der Kugel) eher selten, weil erfolglos. Aus der Körperhaltung ließen sich durchaus Schlüsse auf die innere Einstellung zum Kugelsport ziehen. Hier war der antänzelnde Boßler, der zwar elegant, jedoch kraftlos wirkte, dort der wackere Recke, der, wie ein Fels in der Brandung stehend, die Kugel vor und zurück schaukelte, um sie endlich auf ihren schicksalsschweren Weg zu entlassen. Die beiden Kämpfer, die, sich gegenseitig Mut zurufend, ob ihrer im Abschluss fehlenden Fortune Heil und Vergessen im Gebrauten suchten. Die hart arbeitenden Frauen und Männer, die sich nicht von Fehlwürfen, Schikanen wie Eisenbahnbrücken oder Gräben oder den blöden Sprüchen der Mitboßler die Hoffnung auf ruhmreiche Heimkehr nehmen ließen. 

 

 

Zwischendurch gab es Verpflegung in Form liebevoll belegter Brote und selbstgebackenen Kuchens, so dass die zweite Halbzeit wie im Fluge verging.

Dass sich jahrelange Ausbildung und hartes Training letztlich auszahlten, belegten zum einen der eher seltene Einsatz des Krabers und zum anderen die Ergebnisse der beiden Gruppen, die dicht auf ins Ziel kamen, wobei Gruppe zwei dann doch nach einem insgesamt fairen Wettstreit mit einem Wurf Vorsprung das bessere Ergebnis einfahren sollte. Der Siegespreis, ein Gutschein von Euling, soll, so entschieden es die Sieger, gemeinsam mit den fairen Zweitplazierten am 12. Dezember dort verzehrt werden.

Der Tag endete mit einem nahrhaften Grünkohlessen im Gasthaus Pröve, zudem sich weitere Gäste gesellten.

Dank geht an den unbestechlichen Spielleiter Mario Wesche für die Organisation und Moderation der Tour und an Sektionsführer Andreas Konschak für das gute Wetter während der Tour.

Der Chronist